Farmer Workshops

Sierra Leone

2017 wurde das Projekt zur Förderung des nachhaltigen Subsistenzlandbaus und des internationalen Wissensaustauschs in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung und Kultur in Sierra Leone gestartet. Ziel ist die Etablierung eines Wissens- und Informationsaustauschs sowie die Förderung des länderübergreifenden agrarkulturellen Verständnisses. Dazu wurden Workshops für Subsistenzlandwirte in Sierra Leone durchgeführt. Der Fokus lag dabei auf ökologischen, standortangepassten Produktionsweisen, ökonomischen Fragestellungen, der Diversifizierung des Anbau- und Ernährungsspektrums sowie sozialer Strukturen in der Landwirtschaft. Zielgruppen dieses Vorhabens sind Kleinbauern, Agrarkooperativen sowie interessierte Jugendliche.

 

Die Landwirtschaft ist in der Kultur Sierra Leones fest verankert. Lokal angebaute Lebensmittel bieten die Grundlage für eine ausgewogene und diverse Ernährung und die traditionellen Methoden zeigen viele Parallelen zu integrierten, naturnahen Systemen, die in Europa seit einigen Jahren eine Renaissance erleben. Die traditionelle Form der Subsistenzlandwirtschaft hat jedoch einen zunehmend schwierigen Stand. Mangelnde Konkurrenzfähigkeit gegenüber preisgünstigen Importprodukten und Abwanderung in die Städte die Situation der Landwirte. Obwohl sich viele junge Leute eine Tätigkeit in der Landwirtschaft wünschen, scheint diese Perspektive wirtschaftlich wenig attraktiv. Gleichzeitig zeigt sich ein großes Potential der dort vorliegenden Produktionsgrundlage. Fruchtbarer Boden und ganzjährig warme Temperaturen eröffnen Möglichkeiten für einen reichhaltigen Anbau. Gegenüber allgegenwärtiger Probleme steht eine Vielzahl an Möglichkeiten.

 

In den zahlreichen Gesprächen mit Landwirten wurde deutlich, dass sich viele Menschen mit der Landwirtschaft identifizieren. Viele Familien bewirtschaften Ihre Flächen schon seit Generationen und sind darauf sehr stolz. Denn sie sind es, die noch immer einen Großteil der Lebensmittel im Land produzieren und somit eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft einnehmen. Auf die direkte Frage danach, in welchem Bereich die Landwirte selbst Bedarf zur Förderung von Subsistenzlandwirtschaft sehen, war die Antwort klar: Die Erweiterung der Kenntnisse über regionale Landwirtschaft und Ernährung sowie die Anpassung und Optimierung vorherrschender Anbauweisen. Die Nachfrage nach Bildungsangeboten seitens der Landwirte war sehr groß, der Zugang zu Kursen und Lehrmaterialien jedoch eingeschränkt.

 

Daraufhin wurden im Rahmen von Dorfgemeinschaften und  Kooperativen Workshops zu relevanten landwirtschaftlichen Themen mit begleitendem Informationsmaterial organisiert, die an verschiedenen Orten im Kono District in Sierra Leone stattfanden. Die Erweiterung des Know-hows der Farmer dient als langfristiges Instrument zur Entwicklung, zudem besteht die Möglichkeit, das erlangte Wissen weiterzugeben.

 

Nach dem Wissensaustausch war es 2018 zeit für etwas technische Unterstützung. Mit Hilfe des Lions Club Dithmarschen und Soroptimist International Dithmarschen konnte für eine Gruppe von Kleinbäuerinnen eine Trocknungsfläche für Reis gebaut sowie ein Lager für Ernteprodukte renoviert werden. Reis ist ein wichtiges Nahrungsmittel in Sierra Leone und eine hygienische Trocknung und Lagerung wirken sich positiv auf die Qualität der täglichen Ernährung aus.

 

Herzlichen Dank an BINGO!-Projektförderung Schleswig-Holstein für die umfassende Unterstützung.

 

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